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*1956 in Rio de Janeiro / Brasilien
1983/87 Escola de Artes Visuais do Parque Lage / Rio de Janeiro
1988/93 Mitglied der Künstlergruppe VISORAMA in Rio de Janeiro
1988/91 Post-Doc in Kunst- und Architekturgeschichte / Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro
Seit 1997 lebt sie in Berlin und Rio de Janeiro
Statement
"Wo ist die Zeit geblieben, die ich in diesem Raum verbracht habe?"
Ich bin eine Künstlerin aus Brasilien und lebe sowie arbeite in Rio de Janeiro als auch in Berlin. In den letzten Jahren habe ich einen künstlerischen Weg eingeschlagen, der sich aus einer vorherrschenden Skulptur-Forschung entwickelt hat. Diese Forschung beschäftigte sich mit Zeit als entscheidendem Faktor unter anderen Aspekten.
Ich experimentiere mit "Nähe" verschiedener Materialien, wie z.B. Wasser, Plastik, Eisen, Glas, Kupfer, Staal, Baumwolle, Pflanzen u. a., indem ich das Phänomen Zeit (den Ablauf der Zeit) erfasse und ihre unmittelbaren Auswirkung auf Materie und Raum erhebe.
Wie meine hier ausgestellten Bilder zeigen, gibt es eine poetische Sprache, die einen Austausch zwischen internen organischen, flüssigen Substanzen ermöglicht und dabei Raum für Möglichkeiten sowie Spekulationen lässt. Dennoch kann keine künstlerische Arbeit von der subjektiven Absicht des Künstlers getrennt werden, selbst wenn es nur um rein physische und materielle Beschaffenheiten geht. Die hier kombinierten Materien schaffen eine Verbindung, aus der sich durch die Kombination wiederum neue materielle Beschaffenheiten entwickeln, in deren Mittelpunkt in den meisten Fällen physische Begriffe wie Gleichgewicht, Dichte, Materie, Kapilarität, usw. stehen. Diese Arbeiten, in denen der physische Charakter nicht virtuell, symbolisch oder beispielhaft besteht, sondern im wahrsten Sinne des Wortes, sind dennoch subjektive und emotionale Konstrukte bzw. Zusammensetzungen.
Meine Absicht ist es, mit derartigen Projekten fortzufahren und manche ästhetischen und äußerlich sichtbaren Aspekte zu vervollkommnen, die als Fragen im Laufe meiner Arbeit und der dabei gesammelten Erfahrung aufgetreten sind. Ich möchte weiter mit dem Raum in seiner Ausdehnung und der darin verkörperten menschlichen Angst arbeiten, möchte mit Konfrontation, Paradoxie und Brechung auf die sich permanent verändernde Wahrnehmung anspielen, um letztlich von der Ungewissheit und dem Wankelmut heutiger Lebensformen zu sprechen.
Falls Sie es bisher noch nicht in die aktuelle Ausstellung in der Galerie m Bochum Evelina Cajacob | Carla Guagliardi geschafft haben sollten, finden Sie unter dem folgenden Link. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 11. Januar 2014.
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Carla Guagliardi Big White, 2007/08 Ballon, Nägel und Gummibänder ca. 215 x 120 x 15 cm
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