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* 1957 Zwickau/Sachsen
Lebt und arbeitet in Berlin
Thomas Florschuetz fotografierte im März 2006 in einem bereits ruinösen Gebäude, das ehemals "Palast der Republik" genannt wurde. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen erinnert nur noch ein nacktes Stahlgerippe in der Mitte Berlins an jenen Bau, der 1976 mit großem Pomp als »DDR-Volkspalast« eröffnet wurde. Im Palast der Republik befand sich das Parlament der DDR und wurde als zentraler Ort für Kulturveranstaltungen genutzt. Nach der Wende war er lange wegen Asbestverseuchung geschlossen und wurde nach aufregender Zwischennutzung seit Anfang 2006 schrittweise abgebaut. Das einstige Symbol der Staatsmacht – “Erichs Lampenladen”, wie das Gebäude in Anspielung an den führenden Politiker Erich Honecker und die zahllosen Deckenbeleuchtungen im Foyer satirisch genannt wurde, entbehrte jeglichen Schmucks.
Thomas Florschuetz schuf dort eine ganze Serie an beeindruckenden, großformatigen Werken, in denen die Wucht der Architektur ebenso eingefangen ist, wie der Blick auf die großen Fensterflächen hinter denen schemenhaft die Wahrzeichen Berlins auftauchen. Während sich der Palast der Republik mit seiner spiegelnden Bronzefassade der Stadt und den Menschen verweigerte, bildet gerade die Durchdringung von Innen- und Außenbereich den besonderen Reiz der Fotografien. Im Inneren des Gebäudes offenbart der Fotograf Strukturen, die in die Abstraktion führen, und dennoch spielt die inhaltliche Komponente für die Rezeption gerade dieser Serie eine stärkere Rolle.
Einige wenige dieser Aufnahmen von Florschuetz sind als kleinere Formate verfügbar. Das heute vorgestellte Bild ziert das Cover der 2006 erschienen Publikation Museumsinsel, in der die Serie umfassend abgebildet ist. Ein großformatiger Abzug wurde im selben Jahr in einer Ausstellung im Hamburger Bahnhof, Berlin, gezeigt.
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Ohne Titel (Palast) 51/PP, 2006/08 Archival Pigment Print auf Hahnemühle Papier 58 x 72,5 cm (61 x 78,5 cm) 21/40 2.200,- € (inkl. MwSt)
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