Florence Henri
Fotografien von Florence Henri
Eine neue Sehweise
"Die Vervollkommnung der technischen Apparatur gestattet ihm (dem Fotografen) auch, von der frontalen, panoramatischen Aufnahme abzugehen. Er rückt dem Objekt nah zu Leibe, er packt es von der Seite, von oben, von unten, und gewinnt damit seinen Objekten ganz neue, überraschende Reize ab." (Gustav Stotz, Stuttgart, 1929)
"Die Vervollkommnung der technischen Apparatur gestattet ihm (dem Fotografen) auch, von der frontalen, panoramatischen Aufnahme abzugehen. Er rückt dem Objekt nah zu Leibe, er packt es von der Seite, von oben, von unten, und gewinnt damit seinen Objekten ganz neue, überraschende Reize ab." (Gustav Stotz, Stuttgart, 1929)
1975 zeigte m Bochum erstmals nach dem zweiten Weltkrieg 45 Originalabzüge von Florence Henri in Deutschland. Diese Ausstellung ermöglichte einen Überblick über das Schaffen einer der wichtigsten Protagonistinnen der Fotografie der 20er und 30er Jahre. Ihre konstruktiv anmutenden Spiegelkompositionen, Fotomontagen und Portraits gehören zu den bedeutendsten Werken der Fotografie.
Henri, Tochter eines Franzosen und einer Deutschen verbringt ihre Jungend in Schlesien, Paris, London und Rom. Ihr künstlerisches Talent konzentriert sich zunächst auf die Bereiche Musik und Malerei. Im Bauhaus Dessau, wo sie nach ihrem Aufenthalt an der Académie Moderne in Paris Malerei studiert, wendet sie sich mehr und mehr der Fotografie zu. Maßgeblichen Einfluss auf diese Entscheidung nimmt dabei László Moholy-Nagy. Er ist zu jener Zeit verantwortlich dafür, dass das fotografische Experimentieren Teil der Bauhaus-Lehre wird und befasst sich in seinen Fotogrammen und Fotografien intensiv mit der Wirkung von Licht, Form und Komposition.
Das Interesse an der Inszenierung von Gegenständen mithilfe verschiedener optischer Gestaltungsmittel sowie die klaren, teilweise konstruktivistischen Kompositionsschemata in Florence Henris Aufnahmen, sind zweifellos auf ihre Zeit bei Moholy-Nagy zurück zu führen.
Die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten kennzeichnet die späten 20er Jahre, in denen Henri sich der Fotografie zuwendet. Die Künstlerin integriert beispielsweise Aspekte der surrealistischen und konstruktivistischen Malerei in die bis dahin vor allem dokumentarisch orientierte Fotografie.
In ihren Aufnahmen lässt sie neue räumliche Bezüge durch Überschneidungen, kühne Arrangements und Spiegelungen entstehen. Der gespiegelte Raum durchdringt den realen Raum und versagt dem Betrachter die Orientierung.
In der Ausstellung Vintage Prints in der Galerie m, Mitte der 70er Jahre, wurde der größte Teil der überhaupt noch verfügbaren Werke der Künstlerin gezeigt. Zu sehen waren Arbeiten aus den Jahren 1928 - 35, darunter Künstlerportraits, die vom ausgeprägten psychologischen Fingerspitzengefühl der Fotografin zeugen sowie Selbstportraits, Landschaften und Stillleben.
Rund 600 Besucher sowie das Westdeutsche Fernsehen nutzten die einmalige Gelegenheit, eine der berühmtesten Avantgarde-Fotografinnen unserer Zeit persönlich kennen zu lernen und ihr Werk zu bewundern.
Abbildung:
Florence Henri während ihrer Ausstellungseröffnung Vintage Prints
am 24.1.1975 in der Galerie m
Henri, Tochter eines Franzosen und einer Deutschen verbringt ihre Jungend in Schlesien, Paris, London und Rom. Ihr künstlerisches Talent konzentriert sich zunächst auf die Bereiche Musik und Malerei. Im Bauhaus Dessau, wo sie nach ihrem Aufenthalt an der Académie Moderne in Paris Malerei studiert, wendet sie sich mehr und mehr der Fotografie zu. Maßgeblichen Einfluss auf diese Entscheidung nimmt dabei László Moholy-Nagy. Er ist zu jener Zeit verantwortlich dafür, dass das fotografische Experimentieren Teil der Bauhaus-Lehre wird und befasst sich in seinen Fotogrammen und Fotografien intensiv mit der Wirkung von Licht, Form und Komposition.
Das Interesse an der Inszenierung von Gegenständen mithilfe verschiedener optischer Gestaltungsmittel sowie die klaren, teilweise konstruktivistischen Kompositionsschemata in Florence Henris Aufnahmen, sind zweifellos auf ihre Zeit bei Moholy-Nagy zurück zu führen.
Die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten kennzeichnet die späten 20er Jahre, in denen Henri sich der Fotografie zuwendet. Die Künstlerin integriert beispielsweise Aspekte der surrealistischen und konstruktivistischen Malerei in die bis dahin vor allem dokumentarisch orientierte Fotografie.
In ihren Aufnahmen lässt sie neue räumliche Bezüge durch Überschneidungen, kühne Arrangements und Spiegelungen entstehen. Der gespiegelte Raum durchdringt den realen Raum und versagt dem Betrachter die Orientierung.
In der Ausstellung Vintage Prints in der Galerie m, Mitte der 70er Jahre, wurde der größte Teil der überhaupt noch verfügbaren Werke der Künstlerin gezeigt. Zu sehen waren Arbeiten aus den Jahren 1928 - 35, darunter Künstlerportraits, die vom ausgeprägten psychologischen Fingerspitzengefühl der Fotografin zeugen sowie Selbstportraits, Landschaften und Stillleben.
Rund 600 Besucher sowie das Westdeutsche Fernsehen nutzten die einmalige Gelegenheit, eine der berühmtesten Avantgarde-Fotografinnen unserer Zeit persönlich kennen zu lernen und ihr Werk zu bewundern.
Abbildung:
Florence Henri während ihrer Ausstellungseröffnung Vintage Prints
am 24.1.1975 in der Galerie m