Franka Hörnschemeyer

Anfang der 2000er Jahre begann Franka Hörnschemeyer mit ihrer Recherche und der fotografischen Dokumentation zur ehemaligen militärischen Versuchsanstalt in Peenemünde. In den Speergebieten des Areals fotografierte Hörnschemeyer die Ruinen, wie die Flüssigsauerstoffanlage zu verschiendenen Jahreszeiten.

„Peenemünde war das größte Rüstungsprojekt des „Dritten Reiches“. Ab 1936 experimentierten Wissenschaftler und Techniker in einem Joint-venture von Luftwaffe und Heer an den so genannten „Wunderwaffen“ oder „Vergeltungswaffen“(...). Die neuen Waffen sollten geplante Angriffsziele wie London, Birmingham, Manchester und New York erreichen und zerstören. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen arbeiteten Anfang der 40er Jahre 10.000 bis 15.000 Menschen – vom Ingenieur bis zum KZ-Häftling in Peenemünde."
- Dirk Zache, Auszug aus Peenemünde-Ethik und Technik, in: Franka Hörnschemeyer Ausstellungskatalog Hamburger Bahnhof, 2002

"Als Motive dienten Hörnschemeyer vor allem die verfallenen Gebäude und Raketentestanlagen. In den Aufnahmen sind die komplexen historischen Hintergründe der Motive nur zu ahnen – zu versteckt liegen die Versuchsanlagen im Waldboden, zu dicht greifen die verschiedenen Bau- und Nutzungsphasen der Gebäude ineinander. Für die Entstehung der Serie war daher das fundierte Wissen von Bedeutung, das sich Hörnschemeyer über die Geschichte der Peenemünder Forschungsstätten angeeignet hatte.“
- Nina Schallenberg, Auszug aus Momente der Abschirmung, in: Franka Hörneschemeyer im Dresdner Albertinum, 2013

Fotografie-Serie, 2001/02
C-Prints, je 60 x 90 cm