Ausstellungsinformationen
ARNULF RAINER
Anlässlich seines 85. Geburtstages zeigt die Galerie m Bochum vom 24. April bis 13. Juni 2015 Werke von Arnulf Rainer (*1929 in Baden), einem der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Österreichs. Er zählt zu den einflussreichen Malern der Gegenwart und wurde international früh mit Einzelausstellungen in bedeutenden Museen wie dem Centre Pompidou in Paris oder dem New Yorker Guggenheim Museum gefeiert.
Dies ist nunmehr die 10. Einzelausstellung Rainers in der Galerie m in 35 Jahren. Zu sehen sind eine frühe schwarze Zumalung, Automatenporträts und Arbeiten aus den Werkgruppen „Fingermalereien“, „Christusübermalungen“und „Animalia“ sowie Malereien aus den 1990er Jahren.
Die Ausstellung zeigt eine mittlerweile seltene schwarze Zumalung von ca. 1958. In den 1950er Jahren beginnt Arnulf Rainer in seine früheren Bilder einzugreifen, sie weiterzuverarbeiten, zu übermalen. Bald erstreckt sich dieser langwierige, in Etappen stattfindende Arbeitsprozess auch auf Werke anderer Künstler oder Fotografien bzw. Reproduktionen. Auf der Suche nach „kontemplativer Ruhe“ – wie er es selbst formuliert – gelangt er zu seinen monochromen Farbflächen, die nahezu die gesamte Leinwand bedecken. „Ideal für mich ist das ganz dunkle Bild, voll einem überwältigenden Schweigen“ (Rainer).
In den 1970er Jahren folgen auf eine Phase der intensiven Auseinandersetzung mit Automatenportraits die Fingermalereien. Die ausgestellte „Fingermalerei, schwarz“ von 1977/94 veranschaulicht den intuitiven Entstehungsprozess und zeigt den körperlichen und emotionalen Einsatz des Künstlers. Ebenso expressiv erscheinen die späteren Malereien „Holzwege (nach Heidegger)“ (1994) und „Wasserfall“ (1995), deren dichte Farbschicht massive Bearbeitungsspuren aufweist, die an Verletzungen und Narben erinnern.
Die Christusübermalungen werden in den 1980er Jahren zu einem wichtigen Thema. Rainer überarbeitet Reproduktionen von historischen Christusdarstellungen, deren Leidensausdruck er durch seine Übermalungen steigert.
Wissenschaftliche Schlangendarstellungen des 19. Jahrhundert zieht der Künstler heran, um ein persönliches Schockerlebnis mit einer schwarzen Kreuzotter zu bewältigen. Auf diese Weise verarbeitet er eine Reihe von Tierdarstellungen in der Werkgruppe „Animalia“. Durch die Übermalung erfahren die Abbildungen eine Dramatisierung.
Die Exponate dokumentieren Rainers stetige Suche nach neuen Wegen der Malerei und zeugen von seiner unmittelbaren und intensiven Auseinandersetzung mit dem abbildenden Malgrund.
Dies ist nunmehr die 10. Einzelausstellung Rainers in der Galerie m in 35 Jahren. Zu sehen sind eine frühe schwarze Zumalung, Automatenporträts und Arbeiten aus den Werkgruppen „Fingermalereien“, „Christusübermalungen“und „Animalia“ sowie Malereien aus den 1990er Jahren.
Die Ausstellung zeigt eine mittlerweile seltene schwarze Zumalung von ca. 1958. In den 1950er Jahren beginnt Arnulf Rainer in seine früheren Bilder einzugreifen, sie weiterzuverarbeiten, zu übermalen. Bald erstreckt sich dieser langwierige, in Etappen stattfindende Arbeitsprozess auch auf Werke anderer Künstler oder Fotografien bzw. Reproduktionen. Auf der Suche nach „kontemplativer Ruhe“ – wie er es selbst formuliert – gelangt er zu seinen monochromen Farbflächen, die nahezu die gesamte Leinwand bedecken. „Ideal für mich ist das ganz dunkle Bild, voll einem überwältigenden Schweigen“ (Rainer).
In den 1970er Jahren folgen auf eine Phase der intensiven Auseinandersetzung mit Automatenportraits die Fingermalereien. Die ausgestellte „Fingermalerei, schwarz“ von 1977/94 veranschaulicht den intuitiven Entstehungsprozess und zeigt den körperlichen und emotionalen Einsatz des Künstlers. Ebenso expressiv erscheinen die späteren Malereien „Holzwege (nach Heidegger)“ (1994) und „Wasserfall“ (1995), deren dichte Farbschicht massive Bearbeitungsspuren aufweist, die an Verletzungen und Narben erinnern.
Die Christusübermalungen werden in den 1980er Jahren zu einem wichtigen Thema. Rainer überarbeitet Reproduktionen von historischen Christusdarstellungen, deren Leidensausdruck er durch seine Übermalungen steigert.
Wissenschaftliche Schlangendarstellungen des 19. Jahrhundert zieht der Künstler heran, um ein persönliches Schockerlebnis mit einer schwarzen Kreuzotter zu bewältigen. Auf diese Weise verarbeitet er eine Reihe von Tierdarstellungen in der Werkgruppe „Animalia“. Durch die Übermalung erfahren die Abbildungen eine Dramatisierung.
Die Exponate dokumentieren Rainers stetige Suche nach neuen Wegen der Malerei und zeugen von seiner unmittelbaren und intensiven Auseinandersetzung mit dem abbildenden Malgrund.
Schwarze Zumalung, ca. 1958
Öl auf Leinwand
131 x 80,5 cm
Öl auf Leinwand
131 x 80,5 cm
Christusübermalung, 1981
Mischtechnik über Fotokarton auf Holz
120 x 80 cm
Mischtechnik über Fotokarton auf Holz
120 x 80 cm