Ausstellungsinformationen
Tanya Poole - Thozama and Rose
In der großen Halle zeigt die Galerie m Bochum vom 30. September bis 2. Dezember 2015 eine Einzelausstellung der in Südafrika lebenden Künstlerin Tanya Poole. Ihr multimediales und konzeptuelles Werk ist damit erstmals in größerem Umfang in Europa zu sehen. Gezeigt werden Tuschezeichnungen und eine Videoinstallation aus der jüngst entstandenen Werkgruppe Thozama and Rose, zwei Karatekas und Freundinnen, die in einem der vielen südafrikanischen Karateclubs gegeneinander antreten.
Poole spart die eigentliche Szene des Kampfes aus und konzentriert sich in den großformatigen Tuschearbeiten auf die Phasen vor und unmittelbar nach der körperlichen Auseinandersetzung – vom Aufwärmen der Hände, dem An-und Auskleiden, bis hin zur konzentrierten Beruhigung nach dem Kampf, die auch in der Videoinstallation im Zentrum der Ausstellung zu sehen ist.
In den Video-Projektionen stehen Thozama und Rose dem Betrachter frontal gegenüber. In ihren Karate-Gi gekleidet, geht ihr Atem schnell und laut, ihre Fäuste sind geballt vor dem Körper. Noch sind sie gänzlich „unter Strom“ und ihre Blicke wandern durch den Raum. Als wären sie jederzeit für einen weiteren Angriff bereit, scheinen die Kämpferinnen in sich gekehrt und in höchster Konzentration. Je mehr diese sich löst, desto fokussierter wird auch der Blick der Frauen - bis sie entspannt und mit ruhigem Atem in die Kamera schauen.
In der zweiten Serie Audience werden Portraits von Mitgliedern des Karateclubs gezeigt. Die Köpfe weisen ebenso wie die Bilder der beiden Kontrahentinnen eine intensive Präsenz auf, denn sie zeugen von einer bemerkenswerten Radikalität im Umgang mit Tusche. Der Kontrast zwischen feiner Bleistiftzeichnung und fließender, lasierenden Flächen der Tusche, das dichte Schwarz und die changierenden Grautöne verleihen den Gesichtern eine enorme Plastizität. Stellenweise lösen sich die vibrierenden Flächen ins Ungegenständliche auf und beschreiben doch gleichzeitig eine dem Portraitierten individuelle äußere Eigenschaft, wie die tiefliegenden Augenhöhlen von Peter oder das krause Haar von Mairi.
Poole kombiniert in ihren Serien häufig verschiedene Medien, wie hier das Video mit dem Tuscheportrait. Sie schafft es jedoch unabhängig vom Medium einen übergeordneten Zusammenhang herzustellen. So kreisen die Arbeiten der Werkgruppe Thozama and Rose um Fragen nach dem Wechselverhältnis von Körpersprache, Gesten und Mienen im Zustand von Konzentration, Fokussierung oder Entspannung und hinterlassen durch die unprätentiöse Unmittelbarkeit gegenüber dem Betrachter ein nachhaltig intensiven Eindruck.
Im Magazin "Art Africa" erschien zur Ausstellung ein Interview von Tanya Poole mit Christiane Lange.
Poole spart die eigentliche Szene des Kampfes aus und konzentriert sich in den großformatigen Tuschearbeiten auf die Phasen vor und unmittelbar nach der körperlichen Auseinandersetzung – vom Aufwärmen der Hände, dem An-und Auskleiden, bis hin zur konzentrierten Beruhigung nach dem Kampf, die auch in der Videoinstallation im Zentrum der Ausstellung zu sehen ist.
In den Video-Projektionen stehen Thozama und Rose dem Betrachter frontal gegenüber. In ihren Karate-Gi gekleidet, geht ihr Atem schnell und laut, ihre Fäuste sind geballt vor dem Körper. Noch sind sie gänzlich „unter Strom“ und ihre Blicke wandern durch den Raum. Als wären sie jederzeit für einen weiteren Angriff bereit, scheinen die Kämpferinnen in sich gekehrt und in höchster Konzentration. Je mehr diese sich löst, desto fokussierter wird auch der Blick der Frauen - bis sie entspannt und mit ruhigem Atem in die Kamera schauen.
In der zweiten Serie Audience werden Portraits von Mitgliedern des Karateclubs gezeigt. Die Köpfe weisen ebenso wie die Bilder der beiden Kontrahentinnen eine intensive Präsenz auf, denn sie zeugen von einer bemerkenswerten Radikalität im Umgang mit Tusche. Der Kontrast zwischen feiner Bleistiftzeichnung und fließender, lasierenden Flächen der Tusche, das dichte Schwarz und die changierenden Grautöne verleihen den Gesichtern eine enorme Plastizität. Stellenweise lösen sich die vibrierenden Flächen ins Ungegenständliche auf und beschreiben doch gleichzeitig eine dem Portraitierten individuelle äußere Eigenschaft, wie die tiefliegenden Augenhöhlen von Peter oder das krause Haar von Mairi.
Poole kombiniert in ihren Serien häufig verschiedene Medien, wie hier das Video mit dem Tuscheportrait. Sie schafft es jedoch unabhängig vom Medium einen übergeordneten Zusammenhang herzustellen. So kreisen die Arbeiten der Werkgruppe Thozama and Rose um Fragen nach dem Wechselverhältnis von Körpersprache, Gesten und Mienen im Zustand von Konzentration, Fokussierung oder Entspannung und hinterlassen durch die unprätentiöse Unmittelbarkeit gegenüber dem Betrachter ein nachhaltig intensiven Eindruck.
Im Magazin "Art Africa" erschien zur Ausstellung ein Interview von Tanya Poole mit Christiane Lange.