Ausstellungsinformationen
Grenzüberschreitung / Passing Boundaries
Wolfgang Bellwinkel Lucinda Devlin Ger van Elk Thomas Florschuetz Gotthard Graubner Carla Guagliardi Mary Heilmann Peter Hendricks Magdalena Jettelova François Morellet Hermann Nitsch Dounia Oualit François Perrodin Alfredo Álvarez Plágaro Arnulf Rainer Dirk Reinartz Keiko Sadakane Richard Serra Leon Polk Smith Elisabeth Vary Andy Warhol
In der Gegenüberstellung der Werke der oben genannten Künstler zeigt die Galerie m einen kleinen Überblick über das Ausstellungsprogramm der letzten Jahre, in dem „Grenzüberschreitungen“ nicht nur im formalen sondern auch im inhaltlichen Sinne häufig eine Rolle spielen. Die für die Galerie m so kennzeichnende ungegenständliche Kunst tritt während des nun mittlerweile 34jährigen Galeriebestehens immer wieder in einen spannenden Dialog mit gegenständlicher Kunst und Fotografie, durch den sich das Programm stetig weiterentwickelt und erweitert.
Seit vielen Jahren mit der Galerie verbunden sind die Werke von Leon Polk Smith und Mary Heilmann, die zu den wichtigsten Protagonisten der amerikanischen Kunstszene gehören. Ihre in der Ausstellung zu sehenden „shaped canvas“-Bilder brechen mit dem Format traditioneller Tafelbilder, ihre Bildsprache ist gelöst von einer klassischen Bildkomposition hin zu einer Konstruktion.
In den „Farbraumkörpern“ von Gotthard Graubner sowie in den Objekten von Elisabeth Vary ist die Farbe das konstitutive Element, freigesetzt in ihrer Wirkungskraft; bei Graubner abhängig von der Nuancierung bei Vary von den vielfach aufgetragenen Farbschichten und ihren Spuren. Zudem gehen ihre Werke in die Dreidimensionalität hinein und lassen die Grenzen zwischen Bild, Objekt und Raum fliessen.
Zusätzlich zum Raum ist Zeit ein entscheidender Faktor in den Installationen von Carla Guagliardi. Ihr Gestaltungsmittel ist nicht die Farbe, sondern Materialien wie Wasser, Eisen, Glas, Kupfer, Stahl, Gummibänder oder Baumwolle. In unterschiedlichsten Verbindungen und Formen zusammengesetzt reagieren sie sowohl miteinander als auch in Raum und Zeit in vielfältiger Weise und lassen ausgesprochen poetische Raumbilder entstehen. Die in ihnen erkennbare außergewöhnliche Sensibilität für unterschiedlichste Materialien und deren Verbindungen kennzeichnet ebenfalls die Arbeiten von Dounia Oualit. Plastik, Blei und Harz, Wasser und Lack, Pigmente und Lösungsmittel reagieren mit ihrer jeweiligen Schwere und Stofflichkeit mit- und zueinander und lassen neuartige, von eigenem Leben erfüllte Formen entstehen.
Ein Bezug zur Konkreten Kunst findet sich in den Arbeiten von Keiko Sadakane und François Perrodin wieder. Sie beruhen auf einer Systematik und Rationalität und machen die ihnen zu Grunde liegende strenge Regelhaftigkeit sichtbar. Ihr Grundkonzept beruht auf einfachen Berechnungen, die daraus resultierenden Ergebnisse werden jedoch in unserer Wahrnehmung äußerst komplex. Ihr auf das Quadrat basierende geometrische Vokabular ist reduziert. Sie greifen auf industrielle Materialien und Fertigungstechniken zurück, verbinden diese jedoch auf außergewöhnlich sensible Weise mit ihrer Malerei.
Die Identical Paintings von Alfredo Álvarez Plágaro greifen über die Systematik hinaus Aspekte der Seriealität und Variabilität auf. Er setzt mehrfach genau gleich gemalte Bilder in gleichmäßigen Abständen nebeneinander, legt dabei innerhalb einer Bilderserie bestimmte Regeln fest, die etwa das Motiv, das Format oder die Farbauswahl betreffen, lässt aber gleichzeitig ein Freiheit in der Art und Weise der Hängung zu.
Andy Warhols Kunstkonzept stellt nicht nur die Frage nach den Grenzen zwischen ‚Kunst’ und ‚Kommerz’, sondern zeigt, wie z.B. in der Siebdruck-Serie der „Electric Chairs“, dass eine formal dem ‚Kommerz’ angenäherte Kunst nicht zwangsläufig inhaltsleer und unkritisch sein muss. Seine gegenübergestellten, eher unbekannten „Piss Paintings“ treiben in ihrer Konsequenz die Frage nach einem „künstlerisch darstellungswürdigen Inhalt“ auf die Spitze.
Das die Fotografie unumstritten als eigenständiges Medium aus dem Kunstdiskurs nicht mehr wegzudenken ist und sich in ihrer inhaltlichen als auch formalen Vielfältigkeit und Präsenz mehr als zu behaupten weiß, zeigen die Arbeiten von Thomas Florschuetz, Lucinda Devlin, Peter Hendricks und Wolfgang Bellwinkel. Die „bewegten Bilder“ von Ger van Elk lassen sich schließlich nicht mehr durch die üblichen Kategorisierungen von Film, Fotografie, Gemälde oder Zeichnung begrenzen. Sie verstehen es auf eine faszinierende Weise diese Medien zu verbinden und gleichzeitig über sie hinauszugehen.
In der Gegenüberstellung der Werke der oben genannten Künstler zeigt die Galerie m einen kleinen Überblick über das Ausstellungsprogramm der letzten Jahre, in dem „Grenzüberschreitungen“ nicht nur im formalen sondern auch im inhaltlichen Sinne häufig eine Rolle spielen. Die für die Galerie m so kennzeichnende ungegenständliche Kunst tritt während des nun mittlerweile 34jährigen Galeriebestehens immer wieder in einen spannenden Dialog mit gegenständlicher Kunst und Fotografie, durch den sich das Programm stetig weiterentwickelt und erweitert.
Seit vielen Jahren mit der Galerie verbunden sind die Werke von Leon Polk Smith und Mary Heilmann, die zu den wichtigsten Protagonisten der amerikanischen Kunstszene gehören. Ihre in der Ausstellung zu sehenden „shaped canvas“-Bilder brechen mit dem Format traditioneller Tafelbilder, ihre Bildsprache ist gelöst von einer klassischen Bildkomposition hin zu einer Konstruktion.
In den „Farbraumkörpern“ von Gotthard Graubner sowie in den Objekten von Elisabeth Vary ist die Farbe das konstitutive Element, freigesetzt in ihrer Wirkungskraft; bei Graubner abhängig von der Nuancierung bei Vary von den vielfach aufgetragenen Farbschichten und ihren Spuren. Zudem gehen ihre Werke in die Dreidimensionalität hinein und lassen die Grenzen zwischen Bild, Objekt und Raum fliessen.
Zusätzlich zum Raum ist Zeit ein entscheidender Faktor in den Installationen von Carla Guagliardi. Ihr Gestaltungsmittel ist nicht die Farbe, sondern Materialien wie Wasser, Eisen, Glas, Kupfer, Stahl, Gummibänder oder Baumwolle. In unterschiedlichsten Verbindungen und Formen zusammengesetzt reagieren sie sowohl miteinander als auch in Raum und Zeit in vielfältiger Weise und lassen ausgesprochen poetische Raumbilder entstehen. Die in ihnen erkennbare außergewöhnliche Sensibilität für unterschiedlichste Materialien und deren Verbindungen kennzeichnet ebenfalls die Arbeiten von Dounia Oualit. Plastik, Blei und Harz, Wasser und Lack, Pigmente und Lösungsmittel reagieren mit ihrer jeweiligen Schwere und Stofflichkeit mit- und zueinander und lassen neuartige, von eigenem Leben erfüllte Formen entstehen.
Ein Bezug zur Konkreten Kunst findet sich in den Arbeiten von Keiko Sadakane und François Perrodin wieder. Sie beruhen auf einer Systematik und Rationalität und machen die ihnen zu Grunde liegende strenge Regelhaftigkeit sichtbar. Ihr Grundkonzept beruht auf einfachen Berechnungen, die daraus resultierenden Ergebnisse werden jedoch in unserer Wahrnehmung äußerst komplex. Ihr auf das Quadrat basierende geometrische Vokabular ist reduziert. Sie greifen auf industrielle Materialien und Fertigungstechniken zurück, verbinden diese jedoch auf außergewöhnlich sensible Weise mit ihrer Malerei.
Die Identical Paintings von Alfredo Álvarez Plágaro greifen über die Systematik hinaus Aspekte der Seriealität und Variabilität auf. Er setzt mehrfach genau gleich gemalte Bilder in gleichmäßigen Abständen nebeneinander, legt dabei innerhalb einer Bilderserie bestimmte Regeln fest, die etwa das Motiv, das Format oder die Farbauswahl betreffen, lässt aber gleichzeitig ein Freiheit in der Art und Weise der Hängung zu.
Andy Warhols Kunstkonzept stellt nicht nur die Frage nach den Grenzen zwischen ‚Kunst’ und ‚Kommerz’, sondern zeigt, wie z.B. in der Siebdruck-Serie der „Electric Chairs“, dass eine formal dem ‚Kommerz’ angenäherte Kunst nicht zwangsläufig inhaltsleer und unkritisch sein muss. Seine gegenübergestellten, eher unbekannten „Piss Paintings“ treiben in ihrer Konsequenz die Frage nach einem „künstlerisch darstellungswürdigen Inhalt“ auf die Spitze.
Das die Fotografie unumstritten als eigenständiges Medium aus dem Kunstdiskurs nicht mehr wegzudenken ist und sich in ihrer inhaltlichen als auch formalen Vielfältigkeit und Präsenz mehr als zu behaupten weiß, zeigen die Arbeiten von Thomas Florschuetz, Lucinda Devlin, Peter Hendricks und Wolfgang Bellwinkel. Die „bewegten Bilder“ von Ger van Elk lassen sich schließlich nicht mehr durch die üblichen Kategorisierungen von Film, Fotografie, Gemälde oder Zeichnung begrenzen. Sie verstehen es auf eine faszinierende Weise diese Medien zu verbinden und gleichzeitig über sie hinauszugehen.
Arnulf Rainer; Leon Polk Smith; Richard Serra
Andy Warhol; Thomas Florschuezt; Dounia Oualit
Elisabeth Vary, Gotthard Graubner
Carla Guagliardi