Ausstellungsinformationen
Jens Stittgen
Figuration / Abstraktion
Malerei auf Papier
18. Februar - 18. Mai 2005
Kraftvoll, expressiv und dynamisch und doch auch still, tastend und zurückhaltend ist die Malerei von Jens Stittgen, die seit dem 18. Februar in der Galerie m zu sehen ist.
Kontinuierlich verfolgt und bearbeitet der 1956 in Karlsruhe geborene Künstler ein einziges Motiv: die menschliche Figur.
Die aktuellen Bilder der jüngsten drei Jahre zeigen sie immer wieder in Paar-Konstellationen, in Beziehung gesetzt zu einer anderen oder zu mehreren Figuren.
Dabei entstehen diese unmittelbar aus dem Akt des Malens, aus der Farbe heraus, die kraftvoll und dynamisch, entweder mit Pinsel oder unmittelbar mit der bloßen Hand, mit Fingern und Handballen, aufgetragen wird. In den Spuren von verwischter, verriebener, mehrfach übereinander aufgetragener Farbe, in einem scheinbaren Chaos von durchdringenden Linien und Flächen bilden sich Fragmente menschlicher Körper heraus. Sie werden jedoch weniger in ihrer äußeren Erscheinung wahrgenommen als vielmehr in ihrem inneren, seelischen Zustand und der Beziehung zueinander. Denn Linien, Flächen und Farbtöne wie gemischtes, fahles grün, tiefes blutrot, stumpfes gelb, orange, sowie eher fleischlich erscheinende Töne haben keine abbildende Funktion, sondern sind Ausdruck inneren Befindlichkeiten, transformieren den psycho-physischen Zustand der Figuren und ihrer Beziehung zueinander. Sie sind aufgeladen mit aggressiver Spannung, zeugen von Kampf und Verletzung, Distanzierung und Annährung, von Gegenwehr und Verschmelzung.
In Gegenüberstellung zu diesen Arbeiten, die aus einer energischen, wühlenden Kraft von Farbe und Geste, aus einem fast trotzigen Farbauftrag entstehen, finden sich in der Ausstellung ebenso die stillen, auf wenige sanft geführte Linien und Farbpartien reduzierten Bilder, in denen einige wenige Akzente Raum und Körper definieren. In dieser Reduktion des Malprozesses drückt sich das immaterielle, nicht darstellbare innere Sein der Figuren und ihrer Beziehung in einer umso stärkeren Konzentration und Verdichtung aus.
Die Arbeiten von Jens Stittgen erscheinen als ein unermüdlicher Versuch sich inneren, seelischen Vorgängen anzunähren und ihrer durch die Malerei habhaft zu werden. Da sich diese aber nie eindeutig erfassen lassen, beginnen der malerische Annährungsprozess und die offene Suche nach der inneren Wahrheit immer wieder von neuem und lassen die Bilder letztlich ebenso offen und unaufgelöst.
Malerei auf Papier
18. Februar - 18. Mai 2005
Kraftvoll, expressiv und dynamisch und doch auch still, tastend und zurückhaltend ist die Malerei von Jens Stittgen, die seit dem 18. Februar in der Galerie m zu sehen ist.
Kontinuierlich verfolgt und bearbeitet der 1956 in Karlsruhe geborene Künstler ein einziges Motiv: die menschliche Figur.
Die aktuellen Bilder der jüngsten drei Jahre zeigen sie immer wieder in Paar-Konstellationen, in Beziehung gesetzt zu einer anderen oder zu mehreren Figuren.
Dabei entstehen diese unmittelbar aus dem Akt des Malens, aus der Farbe heraus, die kraftvoll und dynamisch, entweder mit Pinsel oder unmittelbar mit der bloßen Hand, mit Fingern und Handballen, aufgetragen wird. In den Spuren von verwischter, verriebener, mehrfach übereinander aufgetragener Farbe, in einem scheinbaren Chaos von durchdringenden Linien und Flächen bilden sich Fragmente menschlicher Körper heraus. Sie werden jedoch weniger in ihrer äußeren Erscheinung wahrgenommen als vielmehr in ihrem inneren, seelischen Zustand und der Beziehung zueinander. Denn Linien, Flächen und Farbtöne wie gemischtes, fahles grün, tiefes blutrot, stumpfes gelb, orange, sowie eher fleischlich erscheinende Töne haben keine abbildende Funktion, sondern sind Ausdruck inneren Befindlichkeiten, transformieren den psycho-physischen Zustand der Figuren und ihrer Beziehung zueinander. Sie sind aufgeladen mit aggressiver Spannung, zeugen von Kampf und Verletzung, Distanzierung und Annährung, von Gegenwehr und Verschmelzung.
In Gegenüberstellung zu diesen Arbeiten, die aus einer energischen, wühlenden Kraft von Farbe und Geste, aus einem fast trotzigen Farbauftrag entstehen, finden sich in der Ausstellung ebenso die stillen, auf wenige sanft geführte Linien und Farbpartien reduzierten Bilder, in denen einige wenige Akzente Raum und Körper definieren. In dieser Reduktion des Malprozesses drückt sich das immaterielle, nicht darstellbare innere Sein der Figuren und ihrer Beziehung in einer umso stärkeren Konzentration und Verdichtung aus.
Die Arbeiten von Jens Stittgen erscheinen als ein unermüdlicher Versuch sich inneren, seelischen Vorgängen anzunähren und ihrer durch die Malerei habhaft zu werden. Da sich diese aber nie eindeutig erfassen lassen, beginnen der malerische Annährungsprozess und die offene Suche nach der inneren Wahrheit immer wieder von neuem und lassen die Bilder letztlich ebenso offen und unaufgelöst.