Melanie Manchot
Security, 2005
„...Seine Haut scheint vor lauter Muskelmasse bald auseinander zu reißen, in seinen ungelenken Bewegungen liegt die Traurigkeit der überzüchteten Spezies, die in einem monströsen Körper gefangen ist. Er ist eine paradoxe Gestalt: gestählt zu gefallen, tut sie doch nur so, als wolle sie um andere werben. Denn wie sollte ein solch absurder Körper noch Sex haben können, außer mit sich selbst?“
Dirk Peitz, ‚Rund um die Uhr immer am Anschlag’, FAZ, Feuilleton, 31. August 2005
‘Security’ ist eine neue Videoinstallation der deutschen Künstlerin Melanie Manchot. Die Arbeit wurde vor den 7 Ibiza Superclubs gefilmt und besteht aus einer Projektion und 7 Monitoren. Jeder der Monitore zeigt einen Türsteher, wie er vor dem Eingang zu dem Club steht, wo er nachts arbeitet. Tagsüber gefilmt stehen sie dort in der Kleidung ihres Jobs, als Wärter und Sicherheitsmann. Diese Männer sind auf der Höhe dieses maskulin-dominierten Berufs, und halten die Schlüssel zu einer ‘guten Zeit’ für die tausende von internationalen Besuchern, die nach Ibiza pilgern, um an der weltberühmten Clubszene teilzunehmen.
Es war die Macht, die diese Männer zu halten scheinen, von der Manchot fasziniert war. Sie hinterfragt sowohl ihr jeweiliges Selbstbild als auch unser Bild von diesen Männer, wenn sie jeden von ihnen fragt, eine einfache Geste (Aufgabe) auszuführen. Manchot lud sie ein, sich für die Kamera auszuziehen, dort vor den jeweiligen Türen, wo sie nachts arbeiten.
Und so ziehen sich diese Männer einer nach dem anderen aus, vollführen einen kompletten Striptease, bis sie nackt vor der Kamera stehen, so lange sie können und sich dann wieder anziehen.
Während dieses gesamten Prozesses bleibt die Kamera statisch, beobachtet sie und nimmt auf, wie diese Männer eine physische, emotionale und psychische Transformation durchlaufen. Jeder Mann verhält und benimmt sich anders, jedoch was enthüllt wird ist letztlich immer wieder ähnlich: ihr Selbstwert und ihre persönliche Einstellung zu ihrem Körper wird offen gelegt, als auch die Art, in der sie Kleidung nutzen, um Eindruck zu schinden und Machtbilder auszuweiten. Dieser Eindruck wird auch dadurch unterstrichen, wie viel Mühe und Zeit diese Männer auf die Konstruktion ihres Körpers verwenden.
Die grossformatige Projektion dieser sich ausziehenden Männer wird begleitet von einer Serie von 7 bewegten Bildern derselben Männer, diesmal bekleidet, die darauf warten, dass sie an der Reihe sind, sich zu entkleiden. Diese zwei Arten der Repräsentation zielen auf eine Wechselwirkung zwischen Statik und Aktion, zwischen aktiv und passiv, auf eine Spannung zwischen Stärke und Verletzbarkeit.
Der Ton der Videos besteht aus den Geräuschen des Ausziehens: dem Abstellen der Schuhe, dem Geräusch von Reisverschlüssen, die geöffnet und geschlossen werden, dem Rascheln von Stoff gegen Haut und dem gelegentlichen, unerwarteten Geklapper von fallenden Objekten.
‘Security’ ist eine neue Videoinstallation der deutschen Künstlerin Melanie Manchot. Die Arbeit wurde vor den 7 Ibiza Superclubs gefilmt und besteht aus einer Projektion und 7 Monitoren. Jeder der Monitore zeigt einen Türsteher, wie er vor dem Eingang zu dem Club steht, wo er nachts arbeitet. Tagsüber gefilmt stehen sie dort in der Kleidung ihres Jobs, als Wärter und Sicherheitsmann. Diese Männer sind auf der Höhe dieses maskulin-dominierten Berufs, und halten die Schlüssel zu einer ‘guten Zeit’ für die tausende von internationalen Besuchern, die nach Ibiza pilgern, um an der weltberühmten Clubszene teilzunehmen.
Es war die Macht, die diese Männer zu halten scheinen, von der Manchot fasziniert war. Sie hinterfragt sowohl ihr jeweiliges Selbstbild als auch unser Bild von diesen Männer, wenn sie jeden von ihnen fragt, eine einfache Geste (Aufgabe) auszuführen. Manchot lud sie ein, sich für die Kamera auszuziehen, dort vor den jeweiligen Türen, wo sie nachts arbeiten.
Und so ziehen sich diese Männer einer nach dem anderen aus, vollführen einen kompletten Striptease, bis sie nackt vor der Kamera stehen, so lange sie können und sich dann wieder anziehen.
Während dieses gesamten Prozesses bleibt die Kamera statisch, beobachtet sie und nimmt auf, wie diese Männer eine physische, emotionale und psychische Transformation durchlaufen. Jeder Mann verhält und benimmt sich anders, jedoch was enthüllt wird ist letztlich immer wieder ähnlich: ihr Selbstwert und ihre persönliche Einstellung zu ihrem Körper wird offen gelegt, als auch die Art, in der sie Kleidung nutzen, um Eindruck zu schinden und Machtbilder auszuweiten. Dieser Eindruck wird auch dadurch unterstrichen, wie viel Mühe und Zeit diese Männer auf die Konstruktion ihres Körpers verwenden.
Die grossformatige Projektion dieser sich ausziehenden Männer wird begleitet von einer Serie von 7 bewegten Bildern derselben Männer, diesmal bekleidet, die darauf warten, dass sie an der Reihe sind, sich zu entkleiden. Diese zwei Arten der Repräsentation zielen auf eine Wechselwirkung zwischen Statik und Aktion, zwischen aktiv und passiv, auf eine Spannung zwischen Stärke und Verletzbarkeit.
Der Ton der Videos besteht aus den Geräuschen des Ausziehens: dem Abstellen der Schuhe, dem Geräusch von Reisverschlüssen, die geöffnet und geschlossen werden, dem Rascheln von Stoff gegen Haut und dem gelegentlichen, unerwarteten Geklapper von fallenden Objekten.