en | dt

Stephan Schenk

Werden Vergehen
Nach Jahren der Auseinandersetzung mit dem unermesslichen Leiden, dem Sterben und Töten, den Grausamkeiten und Verwüstungen des 1. Weltkrieges, die auch die eigene Wahrnehmung der aktuellen kriegerischen Konflikte bis hin zu physisch empfundenem Schmerz verändert hat, ist "Werden Vergehen" der Versuch, einen versöhnlichen Abschluss mit dem Projekt Kreuzweg zu finden.
Dieses sich in der Natur alljährlich wiederholende Werden und Vergehen, Aufblühen und Verwelken, sollte uns eigentlich wohlwollend stimmen gegenüber der eigenen Vergänglichkeit. Und doch erscheint der Weg von der Knospe zur verwelkenden und verwesenden Blüte, ähnlich dem von der Geburt zum Alter, wie ein steter Abschied von einer paradiesischen Vorstellung.
Der Versuch des versöhnlichen Abschlusses, ist mir trotz der das Heil symbolisierenden Pfingstrose, wohl doch nicht gelungen. Die Schatten der Auseinandersetzung haben sich lediglich verlagert und zu Fragen nach der eigenen Endlichkeit geführt.
Es ist ein Trost und Ausdruck von Hoffnung, dass die Pfingstrosen auch nächstes Jahr wieder blühen werden!
Stephan Schenk, 2016

Werden Vergehen, 2015/16
Tapisserien
2tlg., je 210 x 280 cm
Ed. 3 + 1 E.A.
 
Ausstellungsansicht Galerie m Bochum 2016