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Thomas Florschuetz

Körperbilder nach 1988
Florschuetz‘ Körperbilder (1988-1992) markieren den Anfang seiner Verwendung von Farbfilmen, ermöglicht durch das Verlassen der DDR, in der die Entwicklung von Farbfotografien kaum möglich war.
Im Dezember 1987 erhielt Florschuetz in Frankfurt am Main den 1. Preis für Junge Europäische Fotografen, den er, aus Ost-Berlin kommend, persönlich entgegennahm. Das Preisgeld ermöglichte ihm den Kauf einer Nikon. Im Januar 1988 war er zur FotoFest Biennale in Houston eingeladen, reiste von dort aus nach New York, wo er Peter Galassi, den damaligen Chefkurator für Fotografie am Museum of Modern Art (MoMA) kennenlernte, der – wie das Museum of Fine Art in Houston und das Museum of Fine Art in Boston – einen Ankauf tätigte. Es folgte ein Aufenthalt in Paris, wo er bei Agnès B. ausstellte. Von dort zog Florschuetz nach West-Berlin.
In den Bildern aus dieser Zeit führt er die motivische Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper fort, die schon in der DDR ihren Ausgangspunkt fand. Auf die überwältigenden Eindrücke des Fremden in seiner neuen Umgebung reagiert er jedoch durch eine stärkere formale Strenge und die Fokussierung auf einzelne Körperteile aus verschiedenen, minimal veränderten Perspektiven. Durch die teilweise Einbindung von Fremdkörpern bringt Florschuetz Empfindsamkeit und Kraft gleichermaßen zum Ausdruck.
 
Ohne Titel (Kreuz) 03, 1988/2024,
Archival Inkjet Prints, 4tlg., je 107 x 72 cm
Pyramide (Unbekannte Summe) 03, 1992,
C-Prints, Diasec, 5tlg., je 107 x 72 cm
Ohne Titel (Fremder) 01, 1989/2005,
C-Print, Diasec, 154 x 104 cm
Ohne Titel - Diptychon Nr. 42/I, 1989,
C-Print auf Aluminium 2 tlg., je 67,5 x 103 cm
Ohne Titel (suburbia), 1993/2004,
C-Print, Acrylglas 6tlg., je 123 x 83 cm