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Dirk Reinartz

Künstlerportraits
Meret Oppenheim, 1982
Richard Serra, Maastricht, 1999
Joseph Beuys, 1984
Lili Fischer, 1989
Seit vielen Jahren fotografiert Dirk Reinartz Künstler, genauer bildende Künstler. Klassische Porträtfotografie ist das Thema dieses Buches, aber dort endet auch schon die Gemeinsamkeit mit anderen Fotografen. Eigenwillig gelingt es Reinartz, Person und Persönlichkeit des porträtierten Künstlers einzufangen. Setzt Reinartz die Künstler auf seinen Fotografien in Szene oder inszenierte die abgelichtete Person sich selbst? Nebensächlich diese Frage zur Regie.

Im Vordergrund steht das Bild, wobei es unerheblich ist, ob damit das Atelierambiente, die ins Bild gerückten Gemälde und Skulpturen oder das Abbild der Künstlerin oder des Künstlers gemeint sind. Der mit Tagesleuchtfarben verschmierte graue Kittel Rupprecht Geigers verschmilzt mit den gleichen Farben des hinter ihn stehenden Bildes: Der Künstler wird von seinem eigenen Bild aufgesogen. Der Kopf Richard Serras, wie selbstverständlich erscheint er in der Fluchtlinie zweier großer Stahlplatten. Katharina Sieverding wird, porträtiert in einem Passfotoautomaten, zu einer Werkskulptur ihrer selbst, und der eindringliche Augenkontakt mit dem fotografierten Joseph Beuys lässt die Suggestionskraft dieses Künstlers erahnen.
Pressetext des Steidl Verlag, Göttingen

je Silbergelatine-Abzug, 24 x 36 cm (30 x 40 cm)