Ausstellungsinformationen
Evelina Cajacob
StoffTraum
StoffTraum
Die Galerie m Bochum zeigt vom 23. September bis 25. November 2015 „StoffTraum“ (2015), eine Videoinstallation von Evelina Cajacob.
In ihren Videoarbeiten rückt die Schweizer Künstlerin arbeitende Hände in den Mittelpunkt. Ob sie Brotteig kneten, Wollfäden zu einem Knäuel wickeln oder Geschirrtücher falten, immer handelt es sich um Tätigkeiten, die Frauen seit Jahrhunderten ausüben. Auch in ihrer neuen Installation greift die Künstlerin dieses Thema auf.
Die synchronisierten HD-Videos werden auf naturbelassene Baumwollstoffe projiziert. Die Verwendung von Objekten als Projektionsfläche ist charakteristisch für Evelina Cajacobs Videoarbeiten. Sie stehen immer im Zusammenhang mit den Filminhalten. Die Installation beginnt mit dem auch hörbar entschiedenen Einreißen eines Stoffes. Während die dargestellten Hände das endlos erscheinenden Gewebe zerreißen, verschmelzen der restliche Körper und der Hintergrund zu einer einheitlich schwarzen Fläche, die mit der weißen Fläche im Vordergrund kontrastiert. Mal reißt die Protagonistin kraftvoll und zügig, mal zieht sie den Stoff langsam auseinander. Immer wieder verschwinden die Hände aus dem Blickfeld, so dass nur noch zwei abstrakt wirkende Flächen zu sehen sind. Ein unregel-mäßiger Rhythmus entsteht, bei dem sich das Verhältnis zwischen Hell und Dunkel ständig verändert.
Der zweite Film kündigt sich zunächst allein durch eine leise summende weibliche Stimme an. Die Szenerie, die bisher vom Geräusch des zerstörerischen Reißens geprägt war, bekommt etwas Versöhnliches. Dieser Eindruck verstärkt sich mit der Visualisierung des Geschehens, in dem die Frau den Stoff geduldig und mit langsamen, handfertigen Bewegungen wieder zusammennäht. Während der erste Film zum Ende hin ausgeblendet wird verbreitet sich eine friedliche Atmosphäre der Wiedergutmachung.
Der zeitlich genau aufeinander abgestimmte Ablauf der beiden Videos führt zu einer Komposition, die sich aus visuellen und akustischen Elementen zusammensetzt. Bild und Ton ergänzen sich im jeweiligen Video zu einer Einheit. Das eindringliche Geräusch des Reißens findet seine Entsprechung im deutlichen Kontrast zwischen Schwarz und Weiß, der beruhigende Eindruck des Summens spiegelt sich auch in der Darstellung der nähenden Hände auf weißem Stoff wieder. Die beiden Videos wirken gegensätzlich und durchdringen sich gleichzeitig.
Die Installation setzt sich mit Zerstörung und Wiederherstellung auseinander. Inwiefern beide motiviert sind, lässt Cajacob offen. Das Zerreißen mutet angesichts des sich anschließenden Zusammennähens zunächst absurd und sinnlos an. Der Akt vollzieht sich jedoch nicht impulsiv, sondern vielmehr bewusst und konzentriert. Unklar bleibt letztlich, ob der Handlung eine auflehnende Haltung zugrunde liegt oder ob sie die Nutzung des Stoffes in einem anderen Kontext vorsieht. Dementsprechend bewegt sich auch die Interpretation des Zusammennähens zwischen Wiedergutmachung und der Kreation von Neuem.
In ihren Videoarbeiten rückt die Schweizer Künstlerin arbeitende Hände in den Mittelpunkt. Ob sie Brotteig kneten, Wollfäden zu einem Knäuel wickeln oder Geschirrtücher falten, immer handelt es sich um Tätigkeiten, die Frauen seit Jahrhunderten ausüben. Auch in ihrer neuen Installation greift die Künstlerin dieses Thema auf.
Die synchronisierten HD-Videos werden auf naturbelassene Baumwollstoffe projiziert. Die Verwendung von Objekten als Projektionsfläche ist charakteristisch für Evelina Cajacobs Videoarbeiten. Sie stehen immer im Zusammenhang mit den Filminhalten. Die Installation beginnt mit dem auch hörbar entschiedenen Einreißen eines Stoffes. Während die dargestellten Hände das endlos erscheinenden Gewebe zerreißen, verschmelzen der restliche Körper und der Hintergrund zu einer einheitlich schwarzen Fläche, die mit der weißen Fläche im Vordergrund kontrastiert. Mal reißt die Protagonistin kraftvoll und zügig, mal zieht sie den Stoff langsam auseinander. Immer wieder verschwinden die Hände aus dem Blickfeld, so dass nur noch zwei abstrakt wirkende Flächen zu sehen sind. Ein unregel-mäßiger Rhythmus entsteht, bei dem sich das Verhältnis zwischen Hell und Dunkel ständig verändert.
Der zweite Film kündigt sich zunächst allein durch eine leise summende weibliche Stimme an. Die Szenerie, die bisher vom Geräusch des zerstörerischen Reißens geprägt war, bekommt etwas Versöhnliches. Dieser Eindruck verstärkt sich mit der Visualisierung des Geschehens, in dem die Frau den Stoff geduldig und mit langsamen, handfertigen Bewegungen wieder zusammennäht. Während der erste Film zum Ende hin ausgeblendet wird verbreitet sich eine friedliche Atmosphäre der Wiedergutmachung.
Der zeitlich genau aufeinander abgestimmte Ablauf der beiden Videos führt zu einer Komposition, die sich aus visuellen und akustischen Elementen zusammensetzt. Bild und Ton ergänzen sich im jeweiligen Video zu einer Einheit. Das eindringliche Geräusch des Reißens findet seine Entsprechung im deutlichen Kontrast zwischen Schwarz und Weiß, der beruhigende Eindruck des Summens spiegelt sich auch in der Darstellung der nähenden Hände auf weißem Stoff wieder. Die beiden Videos wirken gegensätzlich und durchdringen sich gleichzeitig.
Die Installation setzt sich mit Zerstörung und Wiederherstellung auseinander. Inwiefern beide motiviert sind, lässt Cajacob offen. Das Zerreißen mutet angesichts des sich anschließenden Zusammennähens zunächst absurd und sinnlos an. Der Akt vollzieht sich jedoch nicht impulsiv, sondern vielmehr bewusst und konzentriert. Unklar bleibt letztlich, ob der Handlung eine auflehnende Haltung zugrunde liegt oder ob sie die Nutzung des Stoffes in einem anderen Kontext vorsieht. Dementsprechend bewegt sich auch die Interpretation des Zusammennähens zwischen Wiedergutmachung und der Kreation von Neuem.
Stills aus StoffTraum
Schlaufe 9, 2015
aus der Serie 1-52
aus der Serie 1-52