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Ausstellungsinformationen

Richard Serra - Skulpturen
 
Vom 17. Oktober bis 24. November 2007 führt die Galerie m Bochum die Ausstellungsreihe „Dirk Reinartz zu Ehren“ mit der Ausstellung „Richard Serra – Skulpturen“ fort. Gezeigt werden Fotografien der Skulpturen von Richard Serra in ihrem jeweiligen landschaftlichen Kontext.

Mit dieser Ausstellung lenkt die Galerie m den Blick auf die jahrelange Zusammenarbeit der beiden Künstler Dirk Reinartz und Richard Serra. 1983 lernten sich der Fotograf und der Bildhauer kennen und schätzen. Seitdem, bis zu seinem unerwarteten Tod 2004 fotografierte Reinartz weltweit Serras Landschaftsinstallationen und Skulpturen im öffentlichen Raum. Die faszinierenden schwarz/weiß Fotografien wurden zur Grundlage der Skulpturenbücher, die Reinartz in enger Zusammenarbeit mit Serra realisierte, z.B. „Afangar“, 1991, „La Mormaire“, 1997 oder „Lemgo Vectors“, 1998. Für das Werkverzeichnis „Sculpture 1985-1998“ reiste Reinartz schließlich lange Jahre zu den verschiedensten Skulpturen-Installationen weltweit, um diese für die heute seit langem vergriffene Publikation zu dokumentieren.
Richard Serra formulierte dies in einem Gespräch mit Lynn Cook, anäßlich seiner Retrospektive im Sommer 2007 im MOMA New York so: „Photography is an extension of my eye. Dirk Reinartz became an eye for me. We travelled together a lot and I miss working with him.“

Die Fotografien von Dirk Reinartz entwickeln neben ihrem dokumentarischen Wert eine eigene Ästhetik, die aus der Wahl des Blickwinkels und dem Nuancenreichtum der schwarz-weiß Fotografie resultiert. In den ausgewählten Aufnahmen, die der Fotograf von den einzelnen Skulpturen machte, spiegelt sich seine subjektive Wahrnehmung wieder. Ganz im Sinne von Richard Serra wird Reinartz zum beweglichen Zentrum des Werkes und führt den Betrachter in die Vielfalt des jeweiligen Landschafts- und Skulpturenraumes ein. Gleichzeitig vermittelt er ein tieferes Verständnis von Serras plastischem Werk, das sein Erscheinungsbild stets verändert und somit die Wahrnehmung des Betrachters immer wieder herausfordert.

Das Zusammenspiel zwischen den klar umrissenen Stahlelementen und den charakteristischen Landschaften führt zu besonderen Raumerfahrungen. In Neuseeland erstreckt sich „Te Tuhirangi Contour“ über 257 m orthogonal zu einer Landschaft, deren Hügel weich fallen und steigen. Die drei bis vier Meter hohen Basaltstelen der Installation „Afangar“ ragen dagegen aus der schroffen Felsenküste Islands singulär empor. Reinartz vermittelt die bizarre Erscheinung des Ensembles, das in diesem Kontext Zeitlosigkeit verkörpert und eine beeindruckende Aura entwickelt. Neben diesen beiden Serien sind in der Ausstellung noch weitere Skulpturenfotografien von Dirk Reinartz zu sehen, die dem Besucher einen einzigartigen Einblick in Serras Werk verschaffen.
Begleitet wird die Ausstellung durch Portraits von Richard Serra, die im Verlauf der Jahre entstanden.