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Ausstellungsinformationen

Zoe Dittrich-Wamser
Achsoistische Kammer
24. April bis 11. Juli 2020
Ausstellungsbesuch nach vorheriger Terminabsprache

Zoe Dittrich-Wamser nutzt den Feature-Room der Galerie m als „Achsoistische Kammer“. Die 1993 in Gießen geborene Künstlerin absolvierte 2019 ihre Abschlussprüfung in der Klasse von Prof. Franka Hörnschemeyer an der Kunstakademie Düsseldorf. Aktuell lebt und arbeitet Zoe Dittrich-Wamser in Düsseldorf.

Die Achsoistische Kammer ist ein Ort der Dinge und ihrer eigenen Ordnung. Sie ist kein Raum in dem man lebt oder arbeitet, sondern ein Ort der Aufbewahrung und Sortierung von Objekten. Dabei verschwimmen Materialien und die mit ihnen verbundenen Eigenschaften und Funktionen:
Tönerne Objekte hängen aneinandergereiht an der Wand oder verfolgen die Wendungen einer Eisenstange und erinnern dabei entfernt an verstaute Kleidungsstücke. Das Material verleiht ihnen Volumen und versetzt sie so in einen Zustand zwischen Aufbewahrung und Benutzung, wogegen ein gespanntes Stück Stoff den materiellen Kontrast bildet und die unterschiedlichen Materialien in einen Dialog versetzt.
Kiefernnadeln balancieren auf einer aus der Wand ragenden Spaghetti, die in diesem Zusammenhang an einen Ast erinnert, und entgegen ihres eigentlichen Zwecks eine tragende Funktion einnimmt. In ihrer natürlichen Diversität bilden die Nadeln einen Kontrast zur genormten Einheitlichkeit der Teigwaren. Wie Antennen lehnen weitere Spaghetti am Fenster, die mit hautfarbenen Sensoren an ihrer Spitze Messungen vornehmen und Daten sammeln könnten. Was gemessen wird und wie die Informationen ausgewertet werden, bleibt im Verborgenen. Doch sie nehmen Kontakt auf, stellen eine Verbindung her, zwischen sich und der Umgebung und erweitern auf diese Weise die "Kammer" um die Außenwelt.

Zoe Dittrich-Wamser erschafft in der Achsoistischen Kammer ein Spiel der Materialitäten, Funktionen und Zustände und schöpft hierfür aus der Schönheit der Beiläufigkeit alltäglicher Materialen. Dafür kombiniert sie die Eigenschaften des Feature-Room mit ihrer spezifischen Art und Weise der Materialanwendung, wodurch der Ausstellungsraum zum funktionalen Bestandteil der Objekte wird.